Ein kleiner Ausflug in das Jahr 2019 zeigt, daß sich die Gemeinde Steinkirchen schon lange mit der Verkehrssituation in Steinkirchen beschäftigt. In dem Jahr erfolgte der einstimmige Beschluss, daß unsere Rad- und Fußwegesituation verbessert werden soll. Das Problem dabei: diese Wege, also der ehemals kombinierte Rad- und Fußweg, sowie die Bürgerei ( L 140 ) gehören dem Land Niedersachsen. Und dieses hat bekanntlich viele Landesstraßen, die in einem sanierungsbedürftigen Zustand sind. Der Gemeinderat hat sich trotzdem um eine Impulsberatung beworben und diese auch bekommen. Den Bericht finden Sie hier:
Diesen Bericht legte die Gemeinde der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr vor, und diese sagte zu, die Sanierung der Ortsdurchfahrt Steinkirchen und Grünendeich zu planen und durchzuführen. Weiterhin wurde durch Kamerabefahrungen der Rohrnetze unter der Bürgerei bekannt, daß die Regenwasserleitungen ebenfalls dringend erneuert werden müssen. Dasselbe gilt für die Stromleitungen für die Straßenbeleuchtung, die unter den Fußwegen verlegt sind.
Die ersten Entwürfe der Planung „Ortsdurchfahrt Steinkirchen“ wurden öffentlich in der Schönen Fernsicht vorgestellt und durch die BürgerInnenbeteiligung die weitere Planungsrichtung empfohlen. Im Verlauf der Entwurfsplanung sind im Rahmen einer weiteren BürgerInnenbeteiligung Bedenken von Anwohnenden gegen die Planung der gesamten Maßnahme geäußert worden.
Darauf hat der Rat der Gemeinde Steinkirchen reagiert, die Planungen wurden pausiert, es wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, in dieser waren zwei VertreterInnen der Anwohnenden bzw. der sogenannten ABS, des Gewerbevereins, der Verkehrswacht, des Tourismusverbandes, des Gemeinderates, der Verwaltung und der Planer sowie ein Vertreter des Landes aktiv. Es gab drei Arbeitssitzungen der Gruppe, darunter auch eine intensive Ortsbegehung. Die AG hat wichtige Eckpunkte festgelegt, zum Beispiel : ausreichende Abstände der Fußwege zu Wohnhäusern, Erhalt von ortsbildprägenden Bäumen, Reduzierung der Gesamtbreite (Fußwege, Radstreifen, Fahrbahn ), Erhalt der wirschaftsdienlichen Parkplätze, möglichst keine Notwendigkeit von Grundstücksankäufen. Außerdem wurde vereinbart, eine Visualisierung der neuen Ortsdurchfahrt anzufertigen.
Wo stehen wir jetzt? Die Visualisierung ist fertiggestellt, Hinweise und Erkenntnisse aus dem Informarkt wurden von der Landesbehörde aufgenommen und in die Entwursplanung eingearbeitet.
Wie geht es nun weiter? Die Visualisierung wurde fertiggestellt und ist auf der Internetseite der Samtgemeinde Lühe zu sehen. Die Hinweise und Ideen der BürgerInnen vom Infomarkt wurden von der Landesbehörde in die Pläne eingearbeitet. Der Verein „Forum Baukulturland“ wird den Rat zukünftig beratend begleiten; welche Materialien und Farben sollten verwendet werden? Wird ausreichend Rücksicht auf ortsbildprägende Baukultur und Elemente genommen? Intensive Gespräche der Gemeinde mit der Landesbehörde für Strassenbau und Verkehr, dem ADFC, der Verkehrswacht, der Polizei, der Denkmalschutzbehörde und den Naturschutzverbänden finden und fanden bereits im Vorfeld statt. Sobald es einen aktualisierten Planungsstand gibt, wird dieser öffentlich vorgestellt.
Am 2.9. gab es einen öffentlichen Infomarkt im DGH Steinkirchen - der Gemeinderat bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für die großartige Beteiligung und den konstruktiven Austausch.
An diesem Tag waren verschiedene Marktstände zu unterschiedlichen Themenbereichen aufgebaut. Es gab die Gelegenheit, mit den VertreterInnen vom Abwasserzweckverband, ADFC, Sozialverband, Landkreis Stade, des Tourismusverbandes Stade, der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und der Gemeinde Steinkirchen ins Gespräch zu kommen sowie die Entwurfsplanung und die Visualisierung in Ruhe anzusehen und sich mit den Planern auszutauschen.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen und Anregungen zu der Planung habe? Am besten verschriftlichen Sie Ihre Fragen und senden Sie diese entweder an die Gemeinde Steinkirchen oder an die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.
Ist die Panung dann festgelegt? Nein. Diese Planungen sind die Basis für die öffentliche Beteiligung. Die Planungsunterlagen werden dann öffentlich ausgelegt, und jede Person hat die Möglichkeit, Hinweise zu geben, die in die Abwägung einfließen.Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange hat noch nicht begonnen. Zu diesen „TÖPs“ gehören z.B. der Denkmalschutz, der Naturschutz, die Nachbargemeinden, der Landkreis Stade etc. Alle Einwendungen werden in einem Verwaltungsprozess bewertet und abgewogen.
Wann wird gebaut und wo finde ich die Informationen dazu? Wann die Straßensanierung beginnt, hängt von der finanziellen Ausstattung der Landesbehörde ab. Durch die längere Planungszeit haben mittlerweile andere Sanierungsprojekte Vorrang vor unserer Ortsdurchfahrt. Vor 2030 wird vermutlich nicht begonnen. Informatonen wird es weiterhin auf mehreren Wegen geben, die Tagespresse, die OrtsApp, die Internetseite des Samtgemeinde Lühe und öffentliche Veranstaltungen der Gemeinde gemeinsam mit der Landesbehörde sorgen für eine größtmögliche Transparenz und Beteiligungsmöglichkeit.
Wo kann ich die Pläne und die Bilder sehen? Die Visualisierung mit der Entwurfsplanung des Landes in enger Abstimmung mit der Gemeinde wurde erstmalig auf dem Infomarkt am 2.September vorgestellt und ist auf www.luehe.de zu sehen, dazu klicken Sie bitte auf: Mitgliedsgemeinden, Steinkirchen, Öffentlichkeit Sanierung L140.
Oder Sie schauen direkt auf die Projektseite des Landes Niedersachsen:
https://www.strassenbau.niedersachsen.de/startseite/geschaftsbereiche/stade/projekte/
Dort sind die Bilder zu sehen, die das Land auf Basis der aktuellen Entwurfsplanung erstellt hat.
Wie breit wird die Fahrbahn dann sein ? Der jetzige Entwurf sieht eine Fahrbahnbreite von 5 Metern Gesamtbreite vor. Das ist etwas weniger als es jetzt der Fall ist, aber dennoch ausreichend um den Begegnungsverkehr (PKW/PKW) zu ermöglichen. Es würden zwei Engstellen mit einer Fahrbahnbreite von 3,05 Metern entstehen. Beidseitig sind Schutzstreifen für Radfahrende von jeweils 1,50 Metern vorgesehen. Ob an diesen schmaleren Passagen, die dem Erhalt der Kastanien und anderen örtlichen Gegebenheiten geschuldet sind, der Schutzstreifen durchgängig laufen kann oder mit einer Piktogrammkette „Fahrrad“ weitergeführt werden wird, muss in enger Absprache mit der Genehmigungsbehörde ( Landkreis Stade ) und den Planern abgestimmt werden. Auf Höhe der Hogendiekbrücke ist eine Querungshilfe und eine Bushaltestelle vorgesehen.Die Fusswege sollen barrierefrei umgebaut werden und hätten an den Stellen, an denen es möglich ist, eine Breite von 1,80 m und einen Sicherheitsstreifen von 50 cm Breite. In der bisherigen, modifizierten Planung wird die gesamte Anlage ( außer an den engeren Passagen ) 12,60 Meter betragen.
( 1,80 Meter Fussweg, 0,50 Meter Sicherheitsstreifen, 1,50 Meter Radschutzstreifen, 5 Meter Fahrbahn, 1,50 Meter Radschutzstreifen, 0,50 Meter Sicherheitsstreifen, 1,80 Meter Fussweg )